Vorwort
Liebe Kinder,
Im Jahr 1965 erzählte mir mein Vater, Euer Großvater, davon, daß er einmal nach seinen Vorfahren forschte. Hintergrund dieser "Forschung" war die in den 30er Jahren vorherrschende Verachtung und Verfolgung der Juden. Auflage von der Staatsführung war der sogenannte Ariernachweis, der Nachweis, daß unter den Vorfahren kein Jude war. Von daher ist die Ahnenforschung mit einem negativen Beigeschmack belegt.
Die vorhandenen Kirchenbuchauszüge weckten mein Interesse für die Vorfahren, sodaß ich auf die vorhandenen Informationen aufbauend weiterforschte. Alle Ergebnisse bis zum Jahr 1966 faßte ich in einer Jahresarbeit unter dem Titel "Heimat und Weg der Familie Riecken" zusammen. Dies geschah an der Realschule Neumünster. Ausbildungsbedingt kümmerte ich mich um dieses Hobby bis 1982 nur mit großen Unterbrechungen. Durch Heirat, Kinder und Ausbildungsende fand ich wieder den intensiven Zugang und trug auch Informationen über Elkes Vorfahren zusammen.
Das Suchen nach weiteren Daten von Vorfahren aus Wankendorf und Stolpe im Kirchspiel Bornhöved wird durch eine Kirchenbuchlücke von 1688 - 1711 und durch sehr ungenaue Angaben erschwert, z.B.: 1724, 8.5. word begraben Lenske Riecken, Paul Rieckens Frau aus Stolpe.
Kirchenbuchauszüge über Geburt, Hochzeit und Tod ergaben ein Gerüst für die "gefundenen" Vorfahren, wobei der Zeitraum zwischen Geburt und Tod unausgefüllt bleibt. Wie ist dieser Zeitraum auszufüllen? Im Gegensatz zur Stadtbevölkerung gibt es weniger Informationen über die Landbevölkerung, welches das Suchen nach personenbezogenen Dingen erschwert. Folgende Bereiche müßten dabei beachtet werden: Besitz, berufliche Tätigkeit, Familiengröße, Stellung in der Gesellschaft, Beziehungen zu Mitbürgern und der Einsatz im öffentlichen Leben und in der Kirche. Somit ist der Übergang von der Familienforschung zur Heimatgeschichte getan.
Anhand von Gerichtsakten und anderen Gutsunterlagen sowie von Volkszählungen aus dem Landesarchiv in Schleswig lassen sich einige Lebensumstände konstruieren, gab es doch schon früher in den Dörfern Streit, Neid und Vergehen wie Holz- und Wilddiebstahl. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass "Fleischeslust" vor der Ehe mit Gefängnisstrafe bei Wasser und Brot geahndet wurde?
Die Vorfahren Eures Vaters lebten überwiegend im ländlichen Raum. Der überschaubare Zeitraum Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war geprägt durch Leibeigenschaft, d.h. die in Stolpe und Wankendorf lebenden Vorfahren waren Eigentum der Gutsbesitzer, die über diesen Besitz nach eigenen Vorstellungen verfügen konnten. Wenn wir das nach heutigen Wertvorstellungen uns nicht vorstellen können, so mögen folgende Haltungen aus der Zeit der Unterdrückung das damalige Leben verdeutlichen:
"der Bauer muss sein Bett nicht vor Abend zurecht machen, weil er am Tage nicht wissen kann,ob er noch die nächste Nacht in demselben schläft."
ODER
Anläßlich verbaler Auseinandersetzungen zwischen dem Gutsherrn und einem Hufner um 1740 auf Depenau sprach ersterer:
"Ist das Feld mein oder euer, ich vermeine, daß das Feld sei meine, nichts gehöret euch zu, die Seele gehöret Gott, eure Leiber, Güter und alles was ihr habt, ist mein, wollt ihr mir das wehren, daß ich meine Schweine auf euer Feld nicht soll hüten lassen, davor sollt ihr das Unglück bekommen, gehet man, daß ihr vor meinen Augen wegkommt."
Beide Zitate zeigen uns die Stellung der Leibeigenen in der damaligen Gesellschaft. Sie bekamen das Land zugeteilt, und genau so konnte der Gutsherr es ihnen wieder nehmen, sie waren Wirte bis auf weiteres ohne ein jegliches Eigentum. Drastischeres aus Schleswig-Holsteins Geschichte lässt sich kaum finden, als das zweite Zitat des Gutsbesitzers von Brockdorf aus dem Jahr 1740 auf Depenau.
Schon im Laufe des 18. Jahrhunderts hegten liberale Gutsherren und Verfechter der Aufklärung Vorstellungen zur Auflösung der Leibeigenschaft. Diese Gedanken und die Französischen Revolution führten zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein zur Entlassung aus der Leibeigenschaft, allerdings nicht aus Überzeugung der Gutsherren, sondern aufgrund einer königlichen Anordnung.
Wie konnten Menschen, die in Unfreiheit groß wurden, auf einmal auf eigenen Füßen stehen? Wie konnten sie ihren erhaltenen Landbesitz bezahlen und halten?
Weitere Ereignisse wie rasch wachsende Bevölkerung, rationellere und intensivere Bodenbewirtschaftung und bessere Verkehrsbedingungen im Zuge der Industriellen Revolution machten aus Selbstversorgungsbetrieben landwirtschaftliche Unternehmen.
Diese Veränderungen hatten Folgen für das Netzwerk der Beziehungen in der Dorfgemeinschaft. Die dörfliche Rangordnung, die sich auswirkte auf die Sitzordnung in der Kirche oder am Mittagstisch des Bauern, berücksichtigte die Großbauern, mittlere Bauern, Kleinbauern, Tagelöhner, Landarbeiter und Dorfhandwerker, Hirten und Schäfer.
Wie mag es "Randgruppen" in der Dorfgemeinschaft ergangen sein? Mütter mit unehelichen Kindern, Witwen und Verlassene, erhielten sie Hilfe oder wurde ein Vergehen gegen die dörfliche Norm erbarmungslos geahndet?
Wie erging es Kindern? Hatten sie den heute so selbstverständlichen Freiraum? Nein, schon früh mußten sie mit anpacken, um die Existenz der Familie zu sichern. Sie wurden ihren Fähigkeiten nach eingesetzt, wobei kaum Zeit blieb, eine Schule zu besuchen.
In der Familie lebten zwei oder drei Generationen sowie das Gesinde unter einem Dach zusammen, sie wirtschafteten zusammen. Familieninteresse bestimmte die Partnerwahl, den Beruf und die Ausbildung der Kinder. Das oberste Interesse war der Hof, der immer in der Familie bleiben sollte. Kinder wurden für das gleiche Leben erzogen wie die Eltern auch. Die älteren Generationen wurden von den jungen versorgt. Dabei wird es nicht immer den idyllischen, überlieferten Bildern entsprechend zugegangen sein. Manche eingeheiratete Frau wird sich oft danach gesehnt haben, den Machtbereich der Schwiegermutter verlassen zu können.
Das alles änderte sich; Kinder, die dem ältesten Bruder den Hof überlassen mußten, entzogen sich dem Familienverband. Sie zogen in die Städte mit Aussicht eins unabhängigen Lebens. Welch ein Irrtum zur damaligen Zeit bei den Lebensbedingungen! Oder aber sie wanderten aus in die Ferne, um der heimatlichen Enge und den politischen Zuständen zu entfliehen, auch Familienmitglieder aus Stolpe, die es ab Mitte des letzten Jahrhunderts nach Nordamerika schob und zog.
Alle Nachkommen der nach Amerika ausgewanderten Familienmitglieder sind in einem Buch von Lenora Schoenroth, London/Ontario, zusammengestellt. Dieses Buch liegt mir vor, der Inhalt ist aber in diese Unterlagen nicht eingebunden worden.
Als kleines Kind stand Elke, Eure Mutter, bei ihrer Tante Imli (Irmgard Greve, * 14.5.1904, + Juli 1987, Schwester Eures Großvaters) oft vor einem Ölgemälde, das ihre Urgroßmutter darstellte. Dieses Bild ziert jetzt unsere Wohnstube. Dazu kam ein Fotoalbum mit vielen Bildern der Groß- und Urgroßeltern. Dies und meine Erfahrungen bei der Erfor-schung meiner Familie ließ in uns beiden das Interesse nach mehr Wissen über unsere Vorfahren heranwachsen. Die Suche begann ab 1982 aufgrund einzelner mündlicher Vorgaben Eurer Großeltern und Verwandten in Kirchenbuchämtern in Ratzeburg (Greve und angeheiratete Familien im Mecklenburger Raum), Hameln (Greve und angeheiratete Familien in Hameln), Plön und Eutin (Hansen und Brey).
Die Beschäftigung mit dem erweiterten Ahnenkreis Eurer Mutter führte dann zu einer Familie Erythropel. Diese war im Kurfürstentum und später im Königreich Hannover in ein weitreichendes Geflecht von Familien des Staatspatriziats eingebunden, denn sie gehörte zu den Theologen- und Beamtengeschlechtern. Das Verzeichnis der Pastoren Nieder-sachsens von Philipp Meyer nennt 15 Pastoren aus dieser Familie. Mehrfach stellten sie den Hofprediger in Hannover. Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden u. a. zu den Familien Stisser, Engelbrecht, Bacmeister, Kotzebue und v. Uslar Den Begriff des Staatspatriziats verwandte Joachim Lampe in seiner 1963 erschienenen Publikation "Aristokratie. Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover. Die Lebenskreise der höheren Beamten an den kurhannoverschen Zentral- und Hofbehörden." Er versteht darunter die höhere Beamtenschicht, die sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts vorwiegend aus der städtischen Oberschicht, dem sogen. Stadtpatriziat, aus den Familien fürstlicher Kanzler (Stisser). Bergbauunternehmer (Engelbrecht und Hattorf) und aus dem Pfarrerstand (Erythropel und Kotzebue) herausbildete. Der Lebensstil dieses Amtsadels glich mit einer sorgfältigen Erziehung, akademischer Ausbildung, vornehmer Lebensführung und dem Streben nach Grundbesitz durchaus dem der Aristokratie. Die Ritterschaft in Kurhannover war jedoch nicht bereit, diese "neuen Familien" aufzunehmen. Aus dieser Abschottung entstand ein Geflecht der geschlossenen Heiratskreise innerhalb der höheren Beamtenschaft, die in ihrer Gesamtheit neben Hofadel und Aristokratie einen dritten Stand bildeten, das Staatspatriziat, überwiegend aus den Städten Hannover, Braunschweig, Hildesheim, Göttingen, Osterode und Einbeck.
Die Ahnentafel Eurer Mutter umfasst teilweise über 20 Generationen und damit in der historischen Zeitrechnung den Zeitraum vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Den weltpolitischen Zusammenhang herzustellen, ist zuviel verlangt, jedoch kann ein Teil der Geschichte Niedersachsens, also Eurer Heimat, an den einzelnen Schicksalen Eurer Vorfahren in dieser Ahnentafel abgelesen werden in Form von menschlichen Stärken und Schwächen bei der wirtschaftlichen Entwicklung verbunden mit Erfolgen oder Misserfolgen aufgrund von Weitsicht oder falscher Einschätzung der damaligen Zeit.
So lebte zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges der Vorfahr Engelbrecht in Hannover, er war Kanzler und gestaltete die Politik auf Geheiß des Landesfürsten. Dazu gehörten auch Fahrten an den Wiener Hof, um die Interessen seines Landes beim Kaiser durchzusetzen. Nach seinem plötzlichen Tode erstellten Angehörige eine Auflistung seiner Vermögenswerte, es waren Präsente zeitgenössischer, verbündeter und politisch nahestehender Landesherren, weiter werden genannt: goldene Ketten, Ringe, Gerätschaften und Schmuck aus Silber oder aber aus vergoldetem Silber, aber auch Kleidungsstücke: 1 Bademantel, 2 Paar Reitstiefel von Filz, 1 schwarz geblümtes Sammetkleid mit vielen Knöpfen und mehrere unbewegliche Güter wie Haus und Hof in Halle, das Rittergut zu Riedeburg, das Lehen und Rittergut Voldagsen.
Sind das alles Zeichen dafür, dass der Kanzler nicht nur ein erfolgreicher und tüchtiger Politiker war, sondern auch gut wirtschaften konnte?
Ganz andere Lebensverhältnisse zeigten zur gleichen Zeit im Kirchspiel Eutin die Familien Brei, Böhnke, Langfeld, Meetzen, Steffen, und Wiese; sie lebten überwiegend als Kätner oder Hufner im ländlichen Raum, später betrieb die Familie Brei die Braaker Mühle bei Eutin. Vorfahren überstanden die Wirren des Dreißigjährigen Krieges und mußten nun weiter dafür sorgen, aus dem Chaos ein geregeltes Leben zu entwickeln. Ob Euer Vorfahr Christoffer Wilhelms dieses nur leisten konnte, indem "Er hin und wider Pferde gestolen (und) verhaftet worden und für etwa 2 Jharen ausgerissen" war?
Eine Auflistung aus dem Bereich der väterlichen Vorfahren führt uns zu sehr einfachen Lebensverhältnissen: 1824 verstarb unser Vorfahr Claus Riecken, Tagelöhner und bis 1805 Leibeigener in Stolpe. Seine Witwe listete den Besitz auf, der sich leicht als einspaltige Darstellung auf einem Stück Papier darstellen läßt. Aufgelistet sind neben Kleidungs-stücken (z. B. 1 Paar Stiefel, 2 Paar weiße wollene Socken, 2 Hosen) auch sogenannte Mobilien und Hausgeräte (z. B. 1 Schrank, 1 Tisch, 3 Stühle, 1 Milcheimer, 1 Dreschflegel).
Der oben schon erwähnte abgeschlossene Kreis von Familien des Patriziats zeigt Euch, dass der einflussreiche und zugleich vermögende Teil der Bevölkerung vorzugsweise im Rate der Städte vertreten war und so Einfluss auf die Gemeinden und deren Entwicklung ausübte. Hier stießen die eigenen Vorstellungen auf die der Allgemeinheit. Vornehmlich Kaufleute bildeten das Stadtpatriziat; dazugehörende konnten aufgrund des Wohlstandes studieren und Bildungsreisen unternehmen, sie mussten nicht möglichst früh in den Arbeitsprozess, um zum Unterhalt der Familie beizutragen. Dagegen hatten Kleinkrämer und Höker, die in der Zunftordnung ziemlich unten standen, keinen politischen Einfluss. Um die Rangfolge weiterzuführen muss auch der Bauer erwähnt werden; er als Hufner oder Inste war abhängig vom Landherrn, der ihm das zu bewirtschaftende Land für Geld und Naturalien überließ.
Informationen über Eure Vorfahren im 17.Jahrhundert sind selten zu erreichen wegen lückenhafter Kirchenbücher, teilweise sind gar keine Aufzeichnungen vorhanden. Dies gilt vor allem für den ländlichen Bereich. Ganz anders verhält es sich in den oben genannten Städten; Familien des Patriziats sind familiengeschichtlich erforscht aufgrund umfangreicher alter städtischer Verwaltungsunterlagen, die die Wirren der Geschichte überstanden haben. Es ist eine Frage des Literaturstudiums, an weitere Informationen über diese Ahnen zu kommen. Das Ergebnis seht Ihr in der Ahnentafel Eurer Mutter, die nur einen Teil vorhandener Informationen darstellt. Man sagt, es wäre möglich, noch weiter, ja viel weiter in der Zeitrechnung zurückzukommen.
Wir, Eure Eltern, werden es als Ansporn auffassen, weiter zu forschen.
Nicht nur durch die adligen Vorfahren verlassen wir den engen Bereich des heutigen Niedersachsens, Mecklenburgs und Schleswig-Holsteins, drei eurer Vorfahren aus der Urgroßeltern-Generation verließen ihre Heimat zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, um in der Fremde ihr Leben zu gestalten: Heinrich Paura aus dem Gebiet der Memel (heute Litauen), Rosa Bartek aus dem Kuhländchen/Mähren ( heute Tschechien) und Paul Ferdinand Zapf aus dem Bereich Posen (heute Polen) kamen aus ärmlichen Verhältnissen. Der wirtschaftliche Aufschwung in Schleswig-Holstein durch Kanalbau und Rüstung, speziell in Kiel, gab ihnen Arbeit.
Weitere historische Ereignisse ließen Vorfahren die Heimat verlassen um woanders, also in der Fremde, ihr Leben zu gestalten:
Die Vorfahren AUBANALLE, JOBERT und POURIOL verließen aufgrund der Hugenottenverfolgung Frankreich, um nach mühsamem Weg in Hameln/Weser aufgrund eingeräumter Privilegien in Konfrontation mit der einheimischen Bevölkerung zu geraten. Sie waren aus der Sicht der Einheimischen nicht gern gesehen.
Dagegen trafen es der Glaubensflüchtling Hans Bex und Familie aus Masseick/Flandern, hier herrschte Unfrieden, weil der Herzog von Alba den katholischen Glauben wieder einführen wollte, in Hildesheim um 1558 sehr gut. Schon nach ein paar Jahren gehörte er dem Rat der Stadt Hildesheim an, aufgrund seiner Vermögensverhältnisse ergaben sich für die Familie Bex in der Fremde anscheinend keine Schwierigkeiten.
Welcher Lebensweg verbirgt sich bei der Vorfahrin Meitschel Krüger, in deren Sterbeeintrag zu lesen ist, der Vater sei Zuckersieder in London gewesen? Traf sie in London den Schiffer Joachim Nicolaus Waack? Verließ sie ihre Familie und London, um mit ihrem Mann in Wismar zu leben? Bisher fand ich weder den Heirats- noch den Geburts- oder Taufeintrag der Tochter um 1770, nur die Erlangung des Bürgerrechts in Wismar ist 1769 zu finden.
Ihr erkennt die unterschiedlichsten Lebensläufe und Lebensgestaltungen, beachtet dabei immer den historischen Hintergrund!
Vielen ist bisher zu danken. Als erstes meinem Vater, der es verstand, mir in frühen Jahren die Familienforschung aufgrund von ihm erarbeiteten Unterlagen nachhaltig schmackhaft zu machen. Mit ihm fuhr ich auf das Plöner Kirchenbüro, um zum ersten Male Einblick in ein Kirchenbuch zu bekommen. Nach über 40 Jahren fasziniert mich dieses Hobby immer noch. Weiterhin gilt mein Dank Herrn v. Damm und Herrn Früh für die hilfreiche Unterstützung zu Beginn meiner Recherche in Sachen Greve-Ahnentafel seit 1980, später Frau Wiebke Dannenberg für die enorme Zuarbeit in Sachen Brey/Breide aus dem Bereich Eutin und Leptin im Kirchspiel Bosau. Diese Hilfestellung führte zu meiner Mitgliedschaft in der Genealogischen Gesellschaft Hamburg mit intensiven Kontakten, Hilfestellungen und zahlreichen Besuchen in der Bibliothek in der Alsterchaussee.
In Sachen Ahnentafel/Stammbaum Riecken hatte ich in Uwe Brauer einen engagierten Mitstreiter, besonders im Übersetzen gefundener Quellen aus dem Landesarchiv, gab es doch manche Geschichte, die uns heiter stimmte und so manches Mal zum Lachen brachte. Ihm und seiner Frau Rosi, die ihren Mann so manche Stunde für dieses Hobby entbehren musste, sei vielmals gedankt.
Zahlreiche Fragen, weitergeleitet durch das neue Medium Internet, führten zu zahlreichen Antworten, Hinweisen und Ergänzungen. Den Verfassern, werden sie auch nicht namentlich genannt, spreche ich ebenfalls meinen Dank aus.
Letztlich gilt der Dank auch meiner Familie, die tolerant mir dieses Hobby ermöglicht.
Liebe Kinder, ich habe es noch immer nicht geschafft, die bisherigen Ahnentafeln Greve und Riecken zu einer zu verschmelzen. Das liegt daran, dass zu beiden verschiedene Personenkreise Interesse zeigen und auch Exemplare erhalten. Ich möchte nicht drei verschiedene Variationen einer Ahnentafel führen. Sollte es mir erlaubt sein, noch eine ganze Weile auf diesem Gebiet wirken zu dürfen, werde ich Euch, liebe Kinder, jeweils noch ein aktuelles und bebildertes Exemplar zusammenstellen und aushändigen.
Sollte Eurerseits an diesem Hobby kein Interesse bestehen, bitte ich Euch, später meine gesamte Sammlung der Genealogischen Gesellschaft Hamburg zu übertragen.
Bedenkt, eine Ahnentafel wird nie fertig sein!
Euer Vater,im April 1989/ 2003/ im März 2007
Preface
Dear children,
The older Church books have only little information like for example my ancestors in Depenau in the parish books of Bornhöved: ,,1724 buried Lenske Riecken, wife of Paul Riecken in Stolpe". There were no names of her father and mother. Additional the church books are missing for the time from 1688 to 1711. They started in 1655. So it is difficult to get "more ancestors" for the time before 1712.
Collecting extracts of birth-, baptism-, wedding- and death dates on1y made a frame work of the ancestors without any information about their lives.
How can you find the information? What happened in their lives? What did they experience? The documents or extracts of the church records raised my interest in our ancestors and I decided to search for more information.
At first I w rote a report in school in 1966 of my research results under the title "Homeland and the life ofthe Riecken-family".
During my job training I interrupted the researches several times. After my wedding, raising a family and end of training I got the urge to do further researches and I started gathering more, especially information about Elke' s ancestors.
There are only a few bits of information of the rural population in contrast to town population. So you get only glimpses. To receive an impression you have to have information about their jobs, families, position in society, the relationship to other people in the community.
What did they do in public life or in church? Now it is only a little step from genealogical research to local history.
In the court of Depenau, - the villages of Stolpe and Wankendorf belonged to this estate, - they put events into the file. For example you can read about disputes between farmers, workmen and the owner of the estate, feuds, last wills, thefts of wild animals or wood, and contentions about the question who is the father of an illegitimate child. You can find these files in the Scheswig-Holstein-Archive.
Can you imagine that you could be punished for carnal desire before entering into marriage?
Then you would be imprisoned. Your nutrition consisted of bread and water.
Then there are censuses from 1803 of Schleswig-Holstein. There every family is listed with its members at that time. Your father' s ancestors lived predominantly in rural areas.
In the time frame from the Thirty Years War to the beginning of the 19th century our ancestors lived in bondage. Our ancestors in Stolpe and Wankendorf were the property of the nobleman who owned the estate Depenau, they had no property of their own. If the owner of the estate changed, the new owner deposed of the estate population.
What importance did the idea of the French Revolution have? In the beginning of the 19th century all indentured rural people were freed. How could they stand on their own two feet although they grew up without freedom ? How could they pay for the land they got?
While events like fast growing population, more efficient and more intensive agriculture and better transportation were unfolding in the Industrial Revolution from self-serving to agricultural enterprise, things changed in the countryside.
How did the life style change in the vi1lages? What about the loca1 hierarchy? Did it change the seating arrangements in the church or at the mea1s on the farms? How did day laborer, agricultura1 worker, workmen, shepherds and the different farmers get a1ong together?
Did the fringe groups suffer? Mothers with their i1legitimate children, widows and people who were a1one, did they get help or were they accused/convicted of disobeying without mercy the loca1 rules ?
What about children? Did they have the same life style as today? No, they had to help to support the family existence. They were used according to their abilities. There was no or only a little time for school. Do you want to be in their position?
In the family two, three or four generations and the hired help lived together under one roof. There were no grocery stores or general stores. The families were self-supporting.
Interest of family determined the partner selection. jobs and training for a trade. Children were educated for the same lives as their parents. The older generation was provided for by the younger one. The life style together like this you cannot compare with the old idyllic stories. Some daughters-in-law would have preferred to leave their new family or her mother-in-law.
Things changed. Siblings had to let the older brother inherit the farm, they defied family control and moved to the cities dreaming of an independent life. What an error at that time under those living conditions! The income was low and the cost of living was high.
Today we are living in families with only three or for persons in two generations. Growing children want to leave their parents early.
Another possibility was emigrating to leave the restrictions and the bad political situation and the prosecution. So also members of the Riecken family left Schleswig-Holstein to emigrate to America between 1864 and 1893.
Lenora Schoenroth, London/Ontario, listed all the descendants of the Riecken family in America in her book "The Rieckens".
A long time ago, when your mother was a child, she bad a long close look at a painting of her great-grandmother at her aunt's house. For some years now this painting is hanging in our living room. We also got an album with photos ofher grand-and great-grandparents. These things and my experiences in family-research made us look for information on Elke' s ancestors.
In 1982 we started based on verbal information by Elke's parents and relatives in Ratzeburg, where we could use the church books of Mecklenburg to find information of the Greve-family and family related by marriage, also in Hameln, in Plön and Eutin. These information and other records contain today more then 20 generations and so the time frame from the late Middle Age to the present.
I cannot include the world political context with your ancestors, but you can put together the history of Niedersachsen and your ancestors' fates. The pedigree shows your ancestors' strengths and weaknesses at the economic development combined with success or failure. You can decide if they were successful or not in the past or if they had a shady past. For example in the beginning of the Thirty Years War your ancestor Engelbrecht lived in Hannover. He was the chancellor of the Duke and he had to advise the Duke on the fight things to do. He was sent by coach to the Gennan Emperor in Vienna to win out the ducal interests over the emperor´s.
Other wealthy ancestors came from The Netherlands or France due to religious wars They were rich people, often sa1espersons, in the different cities and were called patricians They made sure things ran smoothly in their interest.
Elke´s patrician ancestors lived in the cities of Braunschweig, Einbeck, Hannover, Hildesheim and Lüneburg. They formed a united front against the other people in the city council, on1y the patrician's vision was good. Their visions collided with the public visions. The patricians were wealthy and bad enough money, so that their children could travel. Also they were able to study and to improve their education. The patrician youth didn´t do their part to help their families. On the other hand the poorer people couldn´t go at school, they bad to work because the family-income was low. And the people in the countryside lived in bondage without any property and had big problems to keep the family together.
Some years the harvest was bad, they had to eat corn etc that was meant for seeding. So in spring there was also not enough to feed the animals, you see that the problems of the poorpopulation were quite extensive.
Information about your ancestors in the 17th century was hard to acquire because church records were lost (A result ofthe 30-years war and the destruction of churches).
To get more information of the patricians is easy. In the named cities there are archives with files of the adntinistration. Some of them survived the wars. People did researches and published their results. So you must find the books containing information of the old families.
If you look in Elke's family tree, you can see researchers' results. The genealogical table is like a framework, to fill up I need a lot of information.
It will be a stimulus to do further research.
Your father
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