2. Auflage: Ahnentafel GREVE, Lüneburg 2011, 628 Seiten, zahlr. teils farbige Abb., Festeinband, DIN B 5, Cardamina Verlag, ISBN 978-86434-037-9 Das bei der Genealogischen Gesellschaft Hamburg e. V. einzusehende, ungewöhnlich reichhaltige Buch geht über eine übliche Ahnenliste weit hinaus. Der 1950 in Bordesholm geborene Lüneburger Berufsschullehrer Klaus Riecken hat seinen fünf Kindern die Vorfahren ihrer Mutter, einer mit ihm 1980 in Hamburg getrauten Celler Autokaufmannstochter und Apothekerenkelin, nach jahrelangen Forschungen besonders anschaulich und übersichtlich zusammengestellt. Hier findet sich norddeutsche Familienkunde in alphabetischer Reihenfolge gebündelt, von dem 1762 erloschenen Rittergeschlecht v. Ahlden in Ahlden/Aller (S. 15-23) bis zu den frühen v. Wunstorf, und zwar mit jeweils umfassenden Quellenangaben, vorzüglichen Illustrationen und ausführlichen historischen Zusatzinformationen. Das System einer reinen Datensammlung weicht hier einer allgemein interessierenden Darstellung von heimat- und landesgeschichtlicher Bedeutung, die eine weitere Verbreitung auch im Buchhandel verdiente. Einstweilen ist aus Kostengründen auf die schon sehr hilfreiche Internet-Homepage www.riecken-online.de zu verweisen. Die Braunschweig-Lüneburgischen Amtsjuristen Erich und Johann Georg Behling auf ihrem 1654/1646 erneuerten Privatgut in Hajen an der Weser südlich von Hameln und Grohnde werden mit Farbfotos ihrer in der alten Hajener Kirche gut erhaltenen prachtvollen Grabmäler von 1667 und 1679 detailliert behandelt (S. 31-33; vgl. Sarnighausen, Amtsjuristen von 1635 bis 1859 in Grohnde/Weser, in: GENEALOGIE, Heft 1/2008, S. 71-72 zu beiden Behling). Eine Tochter Behling ehelichte 1693 in Hajen den Herzberger Pastor Johann Friedrich Oelffen und hatte mit ihm 7 Kinder, von denen Töchter in die Familien Reinhold in Göttingen, Volger in Hannover und Erythropel (= Rothut) in Völksen einheirateten. Letztere waren als "hübsche Familie" des Hannoverschen Staatspatriziats versippt mit den Stisser, Engelbrecht, Bacmeister, Kotzebue und v. Uslar. Auch die Braunschweiger Patrizier von Kalm (S. 156-157), Schrader (S. 223-225) und von Vechelde (S. 255-273, s. ZNF, Heft 2/2004, S. 238-242), deren Vereinigte Stiftung neuerdings statt Studienbeihilfen zu leisten um Spenden bittet, sind hier mit erlesenen Texten wie Bildern vertreten. Hinzukommen natürlich die dortigen v. Damm, v. d. Kerkhove, v. Scheppenstede und viele andere, ebenso etliche Ratsgeschlechter aus Hannover und Hildesheim. Zusätzliche Namens- und Ortsregister erleichtern das Suchen. Ein abschließendes Literaturverzeichnis mit 128 Quellen und Schriften enthält weitere wertvolle Hinweise, mag seine nicht alphabetische Anordnung auch von der sonst meist üblichen abweichen. Klaus Riecken, der auch anderen Forschern mit Internet- und Archiv-Recherchen schon manche Hilfe leisten konnte, hat mit seinem Engagement für dieses großartige Buch einen Schatz für viele Interessierte erarbeitet, der seines Gleichen sucht: Ein Exemplar gehört zumindest in das Bensheimer Institut für Personengeschichte unter der Leitung von Dr. Lupold v. Lehsten, und weitere möglichst in alle großen Bibliotheken, in denen die gesammelten Ergebnisse auch künftig gesichert zur Verfügung stehen und abgerufen werden können. Hans-Cord Sarnighausen Lüneburg, d. 08.05.2008Klaus Riecken:1. Auflage: Ahnentafel Elke Greve-Riecken. Lüneburg 2008. 392 Seiten DIN A 4, zahlr. teils farbige Abb., Leinen geb., Preis 35 €, Cardamina Verlag, Willibrordstraße 11a, 56637 PLAIDT, http://www.cardamina.de/