Stand: 05.12.2010

Zuckerbäcker in London,
Meitchel Krüger stammt aus LONDON,
Vater war Zuckerbäcker,
weitere Informationen zum Thema Zuckerbäckerei, auch Links

Krüger,Wismar St. Georg

151 Meitschel Krüger
* um 1745, angeblich in London, + 16.08., begr. 19.08.1832 Wismar St. Georg " des verstorbenen hiesigen Schiffer-Aeltesten Joachim Nicolaus Waack Wittwe Meitschel Krüger, Geburtsort London, Vater N.N. Krüger, Zuckersieder in London, Mutter war nicht auszumitteln, im 87sten Jahre, Altersschwäche, Erben: Kinder."

oo WO? WANN?

150 Joachim Nicolaus Waack
Schiffer-Aeltester in Wismar, * um 1739, + Wismar 15.02.1804, begr. Wismar St. Nicolai 19.02.1804 als Schiffer und Ältermann 65jährig an den Folgen eines Brustgeschwürs,

Kinder:
Dorothea Christina s. o.
Joachim Caspar * Wismar 1766, + Wismar 1830, Schiffer, ooII M. Bruhns, 6 Kinder

http://www.bau.hs-wismar.de/braun/Wismar/HAUSBIOGRAPHIEN/Luebsche66/Luebsche66.htm Lübsche Str. 66 (Quartier 33) …

als Eigentümer wwerden u.a. aufgeführt:
Jochim Niclas Waack (Kauf, 1774); Bürgerbuch: Jochim Waack, 15.08.1769, Schiffer, Bürgersohn

Volkszählung 1799, Nr. 1015: Schiffer Joch. Waack, 1 Magd und 1 weibliches Kind bzw. Dienstbote unter 12 Jahren.

Schubert, Bürgerbücher Mecklenburg, L 3.2, WISMAR 1751 - 1918
1769, 15.08.
Waack, Jochim, Schiffer "BS" (Bürgersohn)
10/6/31.5.69

Bei den Mormonen unter KRÜGER:

Krüger British Isles
Nr 75
Mitchell KRUGER
Gender F. Christening
June, 19. 1748
Saint George
In The EAST
Stepney, London, England
Father John Frederick Kruger
Mother Frances

302 N.N. Krüger, Zuckersieder in London

Fock, Thomas, in: Zuckerindustrie, Heft 3, März 1985, S. 233-235

Über Londoner Zuckersiedereien und deutsche Arbeitskräfte

Teil 1

"Seit einem halben Jahrhundert geht aus den Marschen des rechten Weserufers ein anderer Zug junger Leute nach London, um sich Geld in den dortigen Zuckerraffinerien zu verdienen, " H. Allmers, 1858 ( 1)

"Von Deutschen", schreibt ein Zeitgenosse über die Lage der ansässigen ausländischen Bevölkerung in den Zeilen des Magazins der Londoner Stadtmission aus dem Jahre 1848, von Deutschen also "gibt es eine stattliche Anzahl, die in kleinen Gruppen von je 10 bis 25 Mann innerhalb der Mauern von Zuckerraffinerien versammelt sind. Ihre Arbeit beginnt sehr früh und endet am Nachmittag. Ein einfacher, frommer Missionar könnte leicht Zugang zu ihnen finden, ihnen das Wort Gottes vorlesen und in ihren kleinen Verbänden mit ihnen verkehren. Im allgemeinen sind sie sittsam und standhaft, bedürfen aber sehr der schlichten Lehre Gottes."

Diese Schilderung ist wortreich, der Tatbestand notorisch : Londoner Zuckersiedereien pflegten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ihre Arbeitskräfte vorwiegend aus (Nord-)Deutschland zu rekrutieren. Belege hierfür erstrek-ken sich auf einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrhunderten zurück bis in die Frühgeschichte der Zuckerbäckerei in London. Was zunächst als Kuriosität des Londoner Arbeitsmarkts anmutet, stel1t in einem anderen Licht, berücksichtigt man die tragende Rolle deutscher Arbeitskräfte in diesem Gewerbe, auf die Deer auch am Beispiel der USA hinwies, und wie sie für die Entwicklung der Siedereien in Großbritannien überhaupt, sei es in Liverpool für das 19., in Bristol für das 17. und 18. und in Schottland ebenfalls für das 17. Jahrhundert inzwischen nachgewiesen ist [2-4 ].

Zuckerbäckereien, wie sie auch in London hießen, waren zur Mitte des 18. Jahrhunderts noch innerhalb der Stadtgrenze angesiedelt. Auf welche Weise dort Rohrrohzucker verarbeitet wurde, gibt ein zeitgenössischer Text (1747) mit dem Titel " Vom Zuckerbäcker" wieder.

"Das Gewerbe des Zuckerbäckers ist erst von kurzer Dauer auf dieser Insel: Er ist erst bedeutend geworden, seit wir in den Besitz der Insel JAMAICA kamen; eine Eroberung, die wir OLIVER CROMWELL verdanken. Zuk-ker, obgleich ein Luxus-Artikel, ist gleichwohl für diese Insel von großem Nutzen, da unsere Zucker-Kolonien daheim eine endlose Zahl von Händen beschäftigen, um sie mit allerlei Lebensnotwendigem, wofür sie übermäßig zahlen, zu versehen; nahe an hundert Schiffe werden jährlich beladen, um ihnen Proviant zu bringen und uns ihren Zucker zu importieren.

Zucker ist der aus einer Art von Rohr mittels zweier Eisen-Walzen, die von Negern gedreht werden, gepreßte Saft. Der Saft wird in einem Kessel aufgefangen, worin er eine beträchtliche Zeit lang gekocht wird und durch Beimischung von Kalk zum Körnen gebracht wird. Dies trockene Pulver wird in Fässer verladen, in denen ein Loch ausgespart ist, um die Melasse daraus ablaufen zu lassen. Wenn es zum Zuckerbäcker gelangt, verflüssigt er die Rohzuckersorten mit Wasser, kocht sie und vermischt sie mehrmals mit Kalk. Erst nach mehrfachem Verdünnen und Kochen sind sie geeignet, in die irdenen Formen, die die Gestalt eines Zuckerhutes haben, gefüllt zu werden, ebe sie in dem Trockenofen gedörrt und mit Tonerde bedeckt werden. Auf die folgende Art werden sie mit Tonerde bedeckt; etwas Wasser wird mit Tonerde vermischt, bis sie dicker als Stärke ist, und dies auf den Zucker in der Form gegeben, deren Breitseite während dieses Teils der Verrichtung zuoberst steht: Das Wasser läuft durch den Hut ab und führt alle Unreinheiten mit sich, die die Zuckerbäcker durch das Kochen nicht haben entfernen können, während die Tonerde als trockene Substanz zuoberst zurückbleibt. Wenn sie Wasser ohne Tonerde aufgössen, liefe es zu schnell durch den Hut und würde ihn nur anfeuchten, ohne die Unreinheiten fortzuschwemmen; wohingegen es durch Vermischen mit Ton allmählich absinkt und ihrem Zweck dient.

Die HOLLÄNDER sind bessere Kocher als wir, und wir haben eine große Anzahl von Werkkochern von dorther und aus HAMBURG. Nach meiner Beobachtung verpflichten sie keine Lehrburschen, aber die Arbeiter, die sie anstellen, lernen allmählich die verschiedenen Herstellungszweige. Der Kocher ist der oberste Arbeitsmann in einem Zuckerhaus und verdient zwischen dreißig und fünfzig Pfund im Jahr; der Rest sind nur Arbeiter. " (aus: R, Campbel, The London Tradesman, London 1747, Nachdruck: Newton Abbot 1969, S, 272/ 273).

Nach 1807 zwangen neue Feuerschutzbestimmungen die Londoner Raffineriebesitzer, ihre Unternehmen vor die Stadttore zu verlagern. Auch um die Transportkosten von und zu den nahegelegenen Docks und Speichern zu verringern, etablierte sich das Zuckersiedereigewerbe fast ausschließlich in einem Gebiet von nicht mehr als einer halben Quadratmeile Ausdehnung in den Stadtteilen Whitechapel und St. George's-in-the- East im Osten Londons.

Die dort errichteten Raffinerien waren oft großangelegte Gebäude, "die jedes aus sieben oder acht Stockwerken bestehen; die Stockwerke oder ARBEITSEBENEN, wie sie genannt werden, bieten eine eigentümliche Erschei-nung. Jede Etage ist mit Stein gepflastert, von geringer Höhe, und die Decke wird von auf Eisenpfeilern ruhenden flachbogigen Tonnengewölben aus Ziegel gebildet; der Zweck hiervon ist, das Gebäude feuerfest und tragkräftig zu machen und auch, eine ausgedehnte Fläche vorzusehen für die Bearbeitung des Zuckers während der ver-schiedenen Herstellungsschritte." Daß eine so gebaute Zuckersiederei einem Feuer dennoch nicht standhielt, zeigt anschaulich der folgende, "Feuer in St. George's-in-the-East" überschriebene Zeitungsausschnitt aus dem Jahre 1846.

"Kurz vor drei Uhr am Montagmorgen ereignete sich ein Feuer in dem Messrs. Grant und Baldwin gehörenden Zuckersiedereigebäude in 1 7 1/2 St. Gearge 's place, Backroad, St. George 's- in-the-East, das zusammen mit dem wertvollen Lagerbestand in einem Gesamtwert von mehr als f. 20000 völlig zerstört wurde. Ein nachts ausbrechendes Feuer ist immer beunruhigend genug, den aber in diesem Falle erzeugten Schrecken mag man sich klar vorstellen angesichts des Umstands, daß ein großes etwa achtzig Fuß hohes, einhundert Fuß langes und vierzig Fuß breites Gebäude innerhalb einer Stunde nach dem obigen Zeitpunkt ein Flammenmeer war, das mehrere Fuß über den First in die Höhe ragte, und die Zerstörung der St. Georgskirche und der umliegenden Häuser drohte. Wiewohl die Zuckerfabrik im Norden von der Backroad, im Westen von der Cannon Street, im Süden und Osten vom Ratcliffhighway und St. Georgskirche begrenzt wird, so stand sie doch so weitgesondert von alldem, jene vor Schaden zu bewahren. Es wehte nur wenig Wind, und weil aus Südwest, blieb die Pfarrkirche erhalten.

Die Feuerspritzen waren schnell zur Stelle und da es dort reichlich vorhanden war, wurden große Mengen Wasser fortwährend über die brennende Gebäudemasse geschüttet; aber zu sehr waren die Flammen Herr der Lage; von allzu brennbarer Beschaffenheit war das, was sich im Gebäude befand, als daß es irgendeinen Einhalt geboten hatte, und die Flammen trieben rasch vom Untergeschoß, wo das Feuer ausgebrochen war, zu den sieben aufeinander folgenden Stockwerken auf, bis das gesamte Hauptgebäude ganz und gar von einem Flammenmeer umschlossen war; und gegen halb vier Uhr fiel das Dach mit einem furchtbaren Getöse ein, wodurch das Feuer zum Teil, aber nur für einen Moment, erstickte, um mit doppelter Wucht erneut hervorzubrechen. Darauf hin stürzte ein Großteil der Ostfassade ein, und mit dem Einfallen der Südwand mit dem hohen Schornstein wurde gerechnet. Die ungeheuer großen Magazine stehen zum Teil noch, und man nimmt an, daß das nach Osten gelegene, wo das Feuer ausgebrochen sein soll, einen Teil unzerstörten Lagerbestandes enthie1t; auch wird erwartet, daß ein Teil im Untergeschoß vielleicht wiedergewonnen werden kann. Das Feuer war nicht vor neun Uhr morgens gänzlich gelöscht, dennoch spritzten die Löschgeräte den ganzen Tag lang ununterbrochen auf die rauchenden Ruinen. Das Gebäude war vollständig versichert, (Aus: IlIustrated London News vom 28, Februar 1846).

Daß Arbeiter beim Brand der Raffinerie Grant und Baldwin verletzt worden wären, wird in diesem Fall nicht beklagt. Dennoch werden sie, auch angesichts der sehr ungesunden Arbeitsbedingungen, einen Grund gehabt haben, bald nach Gründung des Deutschen Krankenhauses im East End im Jahre 1845 jährlich innerhalb des Betriebes Geldsammlungen für diese privat unterhalte-ne Krankenanstalt durchzuführen [5]. Die finanzielle Unterstützung gewährte "das Recht, je nach Höhe der geleisteten Beiträge, einen oder mehr Patienten mit einem Empfehlungsschreiben der stationären Behandlung zuzuführen" [6]. Zur Jahrhundertmitte etwa taten die Belegschaften von 16 weiteren Siedereien - bei insgesamt rd. 40 Raffinerien in London zu dieser Zeit - es ihnen gleich. Viele Raffineriebesitzer leisteten zusätzlich Beiträge zum Erhalt des Krankenhauses.

Ungleich ihren Arbeitern besaßen sie noch andere Möglichkeiten angesichts des steten Risikos eines in der Siede-rei ausbrechenden Feuers, ihre Haut zu retten: Mehr als 60 Jahre vor Gründung des Krankenhauses hatten sie "eine Versicherung unter den Zuckersiedern" in London unter dem Namen "New Fire Office Company" gegründet, ein Versicherungsunternehmen; das noch heute als "Phoenix Assurance Company " floriert.

Nicht so das Londoner Siedereigewerbe im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Wo in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts das Gros von über 80 Londoner Raffinerien dicht gedrängt stand, konnte Reverend Harry Jones, Hauptpastor zu St. George's-in-the-East, vom Turm seiner Kirche aus 1864 noch die Schornsteine von mindestens 16 Raffinerien rauchen sehen, 1885 schließlich gar keinen mehr [7].

Aus der Sicht eines Siedereibesitzers, der den Niedergang eines Gewerbes beklagt, dessen Produktionsbedingun-gen einst einen ganzen Stadtteil charakterisiert hatten, schildert der Ratsherr und Friedensrichter P. M. Martineau in der Lokalpresse rückblickend die Besonderheiten dieser Entwicklung. Der Artikel steht unter dem Titel "Die Zuckersieder von St. George's-in- the-East".

" Vor fünfzig Jahren war die Zuckersiederei die führende Industrie von St.-George's-in-the-East, Viele der Raffinerien sind abgerissen worden, andere sind jetzt Lagerhäuser. Der Verfall begann vor ungefähr 25 Jahren. Jahr für Jahr wurden diese Raffinerien geschlossen; nicht eine noch ist geblieben; die letzte wurde vor ungefähr 15 Jahren (d. h. 1885) geschlossen. Doch ältere Anwohner werden sich der alten Namen erinnern: Hai/ and Boyd, J. and C. Bowman, John Davis, Dames, Wackerbath, Goodhart, Kuck, Schroder [8]" Wainwright and Gadesden, Martineau und Söhne. Eine prächtige öffentliche Elementarschule ist gerade in Christian Street erbaut worden, wo die größte Raffinerie stand und sich des höchsten Schornsteines in London rühmen konnte. jahrelang war die Zuckersiederei ein blühendes Geschäft in St. George 's. Viele hundert Tonnen Zucker wurden jede Woche von den örtlichen Zuckersiedern verarbeitet. Die verschiedenen Sorten wurden aus Rohrrohzucker gewonnen und waren innerhalb des Gewerbes a/s , Titlers ' (d, h. Brote), ,crushed', ,pieces' und ,Bastard Treacle' bekannt. Viele verwandte Gewerbe blühten neben den Raffinerien auf: Küfer, Fuhrleute, Kohlenbrenner, Maschinenbauer, Schnur- und Papierhändler und Tierbluthändler. Vom frühen Morgen bis zur Dunkelheit und noch darüber hinaus waren damals die Straßen von St, George's voller Leben. Fuhrwerke lieferten Rohzucker in großen Stückfässern und Säcken an; Schlangen von Fuhrleuten und Trägern holten den raffinierten Zucker ab; und von neun bis Mittag liefen Einkäufer aus Mincing Lane, die Proben auf violettem Papier unterm Arm trugen, flink im Kirchspiel umher und sprachen zu Verhandlungen in den vielen Kontoren vor. Es war ein seltsamer Anblick, sich bei Nacht in der Gegend der Raffinerien umzuschauen und die halbnackten Zuckerbäcker (wie die ,Arbeiter' genannt wurden) zu sehen, wie sie im Untergeschoß mit kurzen Schritten davoneilten, um den kochenden Zucker aus Tragebecken in Zuckerformen zu schütten. Die Zuckerbäcker lebten in den Raffinerien. Man hielt es für richtig, sie für den Fall eines Feuers an Ort und Stelle zu haben. Ein Feuer kam in der Tat einer Zerstörung gleich. Zweimal innerhalb von dreißig Jahren brannte Martineau in der Christian Street nieder, beide Male mit einem Schaden von mehr als Pfund 50000. In jener Zeit waren die Zuckerbäcker alle Deutsche, vornehmlich Hannoveraner. Es wurde behauptet, Deutsche hielten der Hitze besser stand als Engländer. Die Temperatur in einer Raffinerie war durchweg hoch; in den Trockenstuben, in denen die Männer täglich zu arbeiten hatten, betrug sie 140 Grad Fahrenheit, Der Grund für den Einsatz deutscher Arbeitskräfte war eher der, daß das Gewerbe ursprünglich ein deutsches war und von einem Deutschen (Kocher war seine fachliche Bezeichnung) angeleitet wurde, der gern seine eigene Kolonie um sich hatte. Ohne Frage waren die Zuckerbäcker gute Kerle, arbeitsam, munter, treu und zuverlässig. Als junge Burschen kamen sie nach England und sparten ihr Geld. Zur rechten Zeit eröffneten sie entweder in unserem Kirchspiel ein Schankgeschäft oder kehrten zurück nach Hannover, ihre Braut zu heiraten und Landwirtschaft zu treiben. Die Arbeit in einer Raffinerie war lang, hart und heiß. Die Löhne waren gut und Bier gab es unbegrenzt. Das Bier war ein billiges Eigenbräu, und der durchschnittliche Verbrauch lag bei zwei Gallonen pro Kopf am Tag. Wenn man damals durch unsere Straßen ging, sah man oft in den offenen Türen und Fenstern halbnackte, wohlgenährte Deutsche während ihrer Arbeitspausen scherzen und lachen. Sie aßen meist Beefsteak. Dies war ,die gute alte Zeit' des Gewerbes. Bald darauf stahl sich der Rübenzucker ein und die Produktionsbedingungen waren nicht mehr die gleichen. Die Zuckersieder im East End wehrten sich tapfer gegen die Veränderung, als aber, prämienbegünstigter Hutzucker aus Frankreich und Belgien den heimischen Markt überschwemmte, gab einer nach dem anderen auf. Sie konnten nicht zurechtkommen, solange Pariser Hutzucker - ganz abgesehen von jeder Zollfrage - in Paris ein gut Teil teurer verkauft wurde als der gleiche Pariser Zucker in London. Oft wird gefragt, wie trotz dieser Umstände Henry Tate, der Londoner Zuckersieder, ein Millionär wurde. Unter anderen werden drei Gründe vorgebracht: (1) Seine Raffinerie lag nicht in St, George, sondern am Flußufer; (2) er erwarb ein sehr wertvolles Patent, nämlich Hutzucker in Würfeln herzustellen; (3) er war ein außergewöhnlich fähiger Geschäftsmann und war zuvor in Liverpool sehr erfolgreich gewesen. Die deutschen Namen, die man noch an manchen unserer Schankwirtschaften und Läden lesen kann, und jener exzellente Wohltätigkeitsverein "Die Gesellschaft der Vereinigten Freunde zur Unterstützung alter und schwacher Deutscher und Anderer" haben sich bis jetzt erhalten. Wenig mehr ist noch geblieben von den ruhmreichen Tagen der Zuckersiederei zu St. George's, " (aus: Eastern Post vom 7, September 1901).

Einige Produktionsbedingungen des Zuckersiedereigewerbes in London sind so gekennzeichnet. Einzelheiten über die jeweiligen Arbeits- und Lebensumstände, die für die Arbeiter unter solchen Verhältnissen herrschten, sollen in einem der nächsten Hefte dargestellt werden.

Literatur:
1 Marschenbuch. Gotha 1858, S. 151
2 N. Deerr: The History of Sugar. London 1949-1950, Bd. 2, S. 459
3 J.M. Hutcheson: Notes on the Sugar Industry of the United King-dom. Greenock 1901, S. 14, 15, 69, 70, 138
4 P.A. Nemnich: Neueste Reise durch England, Schottland und Ire- land. ...Tübingen 1807, S. 114-120, 228
5 Jahrbücher des German Hospital, Dalston, London 1849, S. 84; 1850, S. 95; 1851, S. 99; 1852, S. 99
6 J. Püschel: Die Geschichte des German Hospital in London (1845 bis 1948). Münster 1980, S. 13 (Studien zur Geschichte des Krankenhaus-wesens, Bd. 14)
7 Bericht im "East London Observer", Frühjahr 1912
8 richtig: Wackerbarth, Kück, Schröder

Über Londoner Zuckersiedereien und deutsche Arbeitskräfte

Teil 2

" ...aber wenn sie auch äußerlich sich respektabel halten, und viele unter ihnen die Kirche besuchen, so ist die Zahl derer von ihnen dennoch größer, welche die, für die Gottesdienste des Herrn bestimmte, Zeit an Spieltischen, im Bett und im Nichtsthun oder in verderblicher Gesellschaft verlieren. "

Fliegende Blätter aus dem Rauhen Hause zu Horn bei Harnburg, Januar 1847

1865 erregt ein Mord in London großes Aufsehen. Die Reporter der Times berichten ausführlich [2]: Einem 26jährigen Deutschen, F.E.K. Köbl, wird die Ermordung seines Landsmannes Tb. Cb. Fürhop zur Last gelegt. Das kurze Leben Köbls, der Fürhop drei Monate zuvor auf dem Schiff von Hamburg nach Sheerness kennengelernt hatte, endet am 26. Januar 1865 auf dem Schafott.

Köbl war - wie damals wohl mehr als 1000 seiner Landsleute [3] - Zuckerbäcker im Osten Londons [4]. Beiläufig erfährt der Zeitungsleser etwas über sie und ihre Arbeit, die sonst selten in den Blick der Öffentlichkeit geriet [5]: Auch die Arbeit in den Zuckerraffinerien im East End war zu dieser Zeit Teil eines unvergleichlich großen Marktes von sogenannten Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten. "Das zentrale Problem war der Arbeitskräfteüberschuß" [6], Köhl hatte seit seiner Ankunft in England zunächst als Schlachter, dann als Zuckerbäcker gearbeitet, war daraufhin arbeitslos gewesen oder hatte Aushilfsarbeiten angenommen, um schließlich wieder, erfolglos übrigens, in verschiedenen Siedereibetrieben um Beschäftigung nachzusuchen. Dies war nicht immer so. Beispielsweise vermittelte im Frühjahr 1794, als in London Arbeitskräftemangel geherrscht haben soll, William Hanbury im Auftrag von 24 Londoner Zuckersiedereien mehrmals Hamburger Arbeitskräfte in Londoner Raffinerien [7].

Hier fanden die Neuankömmlinge eine hochgradig differenzierte, teils archaische Arbeitsorganisation vor: Ob jemand als einer von neun für ein Jahr angeheuerten Arbeitern in einem familiär geführten Fünfzehn-Personen-Betrieb [8] oder als Arbeiter in einem "Zuckerhaus mit einer Pfanne" [9] oder etwa in einem der "hoch kapitalisierten Unternehmen" [10] als einer von achtzig Knechten beschäftigt war [ 11], bedeutete für den einzelnen Betroffenen, daß der Ablauf und die Bedingungen seiner Arbeit, aber auch die sozialen Beziehungen und Umgangsformen der Arbeiter untereinander, zu den Vorarbeitern, Aufsehern, Meistern und Betriebseignern sich sehr von der Arbeit anderer in diesem Gewerbe unterscheiden konnte.

In den wenigen zeitgenössischen Großbetrieben prägte zudem eine Dreiteilung die Art der individuellen Arbeit, die Arbeitsbeziehung und den Verdienst:

"Die eigentlichen Herrn der meisten in neueren Zeiten so häufig errichteten Zuckersiedereien in London, sind Männer, welche dies Geschäft nie verstanden, und auch jetzt noch nicht erlernt haben. Leute von unabhängigem Vermögen, oder mit anderen Handlungszweigen beschäftigt, glaubten, ihre Kapitalien nicht nützlicher, als in Zuckersiedereien, anlegen zu können. Dies thaten sie auf eine sehr vortheilhafte Weise, mit Hülfe eines deutschen Meisters, der dafür einen billigen Gehalt, selten aber einen Antheil des Gewinns, bekam ...und, im Allgemeinen, sind die Meister, die dem Werk eigentlich vorstehen, durchaus Deutsche. Die Knechte oder Arbeiter in den Londoner Zuckersiedereien, sind ebenfalls fast durchaus Deutsche " [12].

Das entscheidende Kriterium für die jahrhundertelang aufrechterhaltene Sonderstellung von sogenannten Kochern, Vorarbeitern oder Meistern einerseits gegenüber den Knechten oder Arbeitern andererseits war die Fähigkeit, "die Kunst zu lernen den Zucker zu kochen, worauf nebst dem Einkaufe des rohen Zuckers fast alles ankommt" [ 13 ]. Diese Fähigkeit auszuüben wurde, vermutlich von jeher, "als Zunfteigentum betrachtet" [14], sie zu beherrschen jedenfalls bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts geheimgehalten [15].

Die Arbeiter lernten die verschiedenen Arbeitsabläufe "dadurch, daß sie sie beständig ausübten" [16]. Die Kunst des Zuckersiedens selbst ausüben konnte schließlich nur, wer in das "Geheimnis" [17] eingeweiht worden war und dafür vorher "eine große Summe gezahlt" [ 18] hatte.

Der jeweilige Status in der Betriebshierarchie korrespondiert mit unterschiedlichen Berufsbezeichnungen; z.B. stand im Jahre 1851 in der Fieldgate Str., London E., die Raffinerie Friend und Boden: Der 68jährige Engländer W. Boden, der seinen Beruf mit Zuckersieder (sugar refiner) angab, lebte mit seiner Nichte und zwei Dienstmädchen im Haus Nr. 17; im Nachbargebäude Nr. 16 wohnten und arbeiteten zur gleichen Zeit ein 50jähriger lediger Werkkocher (sugar house boiler) zusammen mit 14 Arbeitern (labourer), alle - mit zwei Ausnahmen - unverheiratet und; wie der Werkkocher, aus dem Hannöverschen [ 19] . An der Unterscheidung zwischen sogenannter ,qualifizierter' und ,unqualifizierter' Arbeit wird -trotz inzwischen stark veränderter Produktionsbedingungen [20] - in London noch 1895 festgehalten: die Arbeiter, nun nach ihrer besonderen Tätigkeit als "melting man, washhouse man, liquor man, charcoal-house man ...centrifugal-machine man und ware- house man" bezeichnet, verdienten zwischen 20 und 32 sh Wochenlohn, der "pan man" dagegen zwischen 40 und 50 sh [21].

Ihre Unabdingbarkeit im Betrieb sicherte den Werkkochern lange Zeit nicht nur einen ungleich höheren Lohn, sondern sie verstanden diese auch zu nutzen. um im Betrieb Freiräume für sich zu schaffen: zu ihren "Geheimkammern" versperrten diese "Autokraten unbestrittener Sturheit" [22] möglichst jeden Zugang. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts hieß darum der Raum, in den die Zuckerlösung nach dem Passieren der Knochenkohlefilter gelangte, mitunter Geheimkammer [23].

Vermutlich die zunehmende Anwendung dampfgetriebener Maschinerie [24] in den Großbetrieben bewirkte im 19. Jahrhundert Veränderungen im Arbeitsrhythmus: Während die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Zuckers vom rohen zum raffinierten Zustand sich vom 17. zum 18. Jahrhundert vervierfacht haben soll [25], soll sie sich allein zwischen 1862 und 1879 beinahe verzehnfacht haben [26]. Keineswegs stieg proportional damit auch die Arbeitsintensität. Das im Verhältnis zu traditionellen offenen Pfannen [27] viel größere Fassungsvermögen des Vakuumkessels [28] und in seiner Folge auch des Anwärmers beispielsweise bedingte jedoch, daß den Arbeitskolonnen im Füllhaus fortan immer wieder kurzfristige sehr starke körperliche Anstrengungen während eines Tages abverlangt wurden, da der gesamte Sud einer Füllung noch im heißen Zustand innerhalb einer halben Stunde [29] zum Verdicken in die Formen gefüllt werden sollte. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ist diese Arbeit entsprechend auch im Stücklohn bezahlt worden [30].

Indem während des letzten Drittels des 19, Jahrhunderts die Hutzuckerproduktion in Whitechapel und St, Geor-ge's-in-the-East abstirbt und ein bedeutender Kapitaltransfer zu Gunsten des noch weiter östlich am Londoner Stadtrand angesiedelten Gewerbezweiges stattfindet, in dem loser, brauner Kochzucker hergestellt wird [31], verändert sich auch die Arbeitszeit: vordem hatte die Arbeit meist um 3 Uhr früh begonnen und, mit Pausen, bis nachmittags oder abends gedauert [32]; zum Ausgang des Jahrhunderts jedoch wurde "Tag und Nacht in zwei Schichten zu je zwölf Stunden gearbeitet, wobei jeder man in der Regel eine Pause von zwei Stunden für Mahlzeiten hatte"(33)

Zu den neben dem Leeren des oder der "Anwärmer" kolonnenweise ausgeführten Arbeiten in den größeren, arbeitsteilig organisierten Raffinerien gehörte das Füllen der Zentrifugen sowie das Hinaufreichen der gefüllten Formen durch die Lucken zwischen den Stockwerken zu den Trockenstuben. (34)

Nicht nur angesichts der Bedingungen solcher Arbeitsorganisation hielten die Arbeiter innerhalb einer Kolonne oder auf einer Arbeitsebene schließlich auch zwischen diesen verschiedenen Stockwerken relativ engen Kontakt untereinander, sondern auch besonders durch ihr gemeinschaftliches Zusammenleben (Schlafen, Essen, Freizeit) [35) innerhalb der Mauern eines Betriebes. Zugleich herrschte unter der Belegschaft in den Zuckerhäusern eine hohe Zu- und Abwanderungsrate [36); "Die Zahl derer, welche auf kürzere Zeit oder auf einige Jahre nach London kommen, ist sehr groß" [37).

Andererseits erzeugte solch enger Lebenszusammenhang oft eine starke Isolation dieser Gruppe von Arbeitern von den Menschen und Lebensumständen um sie herum; "die Arbeiter in den Zuckerhäusern kommen mit Eng-ländern in fast gar keine Berührung, lernen daher die Sprache dieses Landes nicht oder nur unvollkommen" [38). Für sie wie für ihre ortsansässigen Landsleute im East End gab es eigens Wirtshäuser, ein Krankenhaus, Vereine, Clubs, Kirchen, Schulen etc.

Sie bildeten zeitweilig sozusagen eine Insel, einen weißen Fleck auf der Landkarte der Armenbezirke im Londo-ner Osten. Diese Viertel gehörten im viktorianischen London ohnehin zu einer "unermeßlichen terra incognita, die regelmäßig abgesteckt wurde von unerschrockenen Missionaren und Forschungsreisenden, welche damit einem unersättlichen Verlangen der Mittelschicht nach Reiseerzählungen nachkamen. (...) In den 1870er Jahren war der vielleicht trefflichste Autor dieses Genre James Greenwood" [39]. Einem seiner vielen Bücher, "Die Wildnis Londons" [40], ist das folgende, "In einer Zuckerbäckerei". überschriebene Kapitel entnommen :

"In Anbetracht des lieblich und arglos aussehenden Zuckerklumpens. so rein und strahlend und funkelnd, fällt die Vorstellung schwer, wie seine Produktion je ein gewaltiges Stück harte Arbeit und Menschenschinderei einschließen kann; das jedoch tut sie. Erst kürzlich habe ich Kenntnis davon bekom men. daß die manufakturelle Produktion der zuckersüßen Kostbarkeit - ein Gewerbezweig von erheblicher Bedeutung, der einigen tausend Männern allein im Ostende von London Arbeit gibt - wegen seiner übermaßigen Mühsal mit solchem Mißfallen betrachtet wurde, daß selbst der iriscbe Arbeiter, jenes Muster an geduldiger Plackerei durch keinerlei Überredungskunst bewegt werden konnte, sich hierauf einzulassen. Mir wurde zuverlässig berichtet, der Köder wäre sogar in der verlockenden Form uneingeschränkten Biergenusses ausgelegt worden, daß aber, wundersam zu berichten, der Mann von der grünen Insel trotzdem verstockt blieb und die Zuckerbäcker, wie eh und je genötigt waren, sich wegen Arbeitskräften an den deutschen Arbeitsmarkt zu halten. Etwas an dem letztgenannten Aspekt der Sache erschien mir so sonderbar, daß ich mich entschloß hinzugehen und herauszufinden. wie es dazu kam.

Ich kann den Namen der bestimmten Bäckerei nicht angeben, da er mir glatt entfallen ist; aber dem Leser werden, was das betrifft, keine Nachteile entstehen, da man mir zu verstehen gegeben hat, daß die Arbeit nach einem Verfahren abgewickelt wird und eine Bäckerei einer zweiten gleicht wie ein Ei dem andern. Es ist durchaus kein zweifelhaftes Gewerbe wie man anzunehmen geneigt sein könnte, in Anbetracht der seltenen Anlässe, zu denen es vor die Öffentlichkeit gebracht wird. In der Nachbarschaft von Back Church Lane in Whitechapel gibt es Dutzende dieser Bäckerei- oder, wie man sie richtiger bezeichnen würde, Siedereigebäude. Dies sind Bauwerke von enormen Ausmaßen, die gewöhnlich die ganze Straßenseite einnehmen und so hoch sind, daß die bis zum obersten Stockwerk hochgewundenen und dort von ihren Ketten herabhägenden wuchtigen Zucker-"Matten " nicht größer oder viel anders aussehen als der Binsenkorb eines Fischhändlers, den der Wind fortwehen möchte.

Ein gütiger deutscher Missionar war mein Begleiter und, sobald ich meinen Kopf zur Tür der Bäckerei hereingesteckt hatte, wurde zugleich die Art der ablaufenden Herstellung meinen Sinnen offenbar. Wie der übermäßige Genuß von Zucker abstoßend auf den Gaumen, so wirkt sein Dunst betäubend auf den Geruchssinn. Die klammklebrige Süße auf den Lippen konnte man schmecken, gerade so wie man das Salz der See spürt, während das Meer noch eine Meile entfernt ist.

Es war eine Art praktischer Warenschuppen, in den wir zuerst geführt wurden - ein flach gedeckter, elender Raum mit vergitterten Fenstern und hier und da einer kleinen trüben Gasflamme, die matt von der Wand schimmerte. Die Wände waren schwarz - nicht schwarz gestrichen. Soweit man es beurteilen konnte, waren sie aus unverputztem Ziegel, aber von lieblichem Dunst "beschlagen " der den ganzen Raum erfüllte. Der Boden war schwarz und ganz uneben und hart wie eine ö ffentliche Hauptverkehrsstraße nach einem Regenschauer und anschließendem Frost. Die Decke war schwarz und von den großen Stützpfeilern und den Holzbalken hingen verrußte, glänzende Absonderungen, die denen eines Gummibaumes glichen. "Zucker, Zucker ringsumher, aber keinen Bissen mehr. " Genau die { Höllenqualen, denen man eine Zeitlang, je nach der Last ihrer Sünden, die Herren feingliedriger Langfinger aussetzen sollte, die so beharrlich sind in ihren Attacken auf die heimische Zuk-kerdose. Eine gigantische Kugelkonstruktion aus leuchtendem Kupfer wurde undeutlich am äußersten Ende dieser düsteren Höhle, und zwar am Ende eines schmalen Durchgangs, rötlich schimmernd sichtbar und eine an Brust und Armen unbekleidete, grau behaarte, an dieser umherlaufende Gestalt mit einem langen blanken Eisenstab in der Hand, den sie bei dem mächtig großen Kessel unaufhörlich umherschwenkt; das ist zweifellos der menschenfressende Zuckerriese selbst, während er auf jugendliche Missetäter lauert.

Selbst jedoch von dem Riesen unerschrocken traten wir vor ihn hin und entdeckten, daß er ein gar friedlicher Geselle war, der in Ruhe seinem eigenen Geschäft nachging. Die oben erwähnte Konstruktion aus Kupfer besaß nicht mehr Zauberkraft als ein riesiger Kessel, worin zehn Tonnen flüssiger Zucker leise kochten. Das Gefäß war ganz geschlossen und so kompakt wie eine Apfelsine, eine Frucht, deren Form es ähnelte; an der Seite aber war eine kleine Glasscheibe und, wenn man hindurchsah, konnte man auf die strohfarbene, Blasen werfende Masse darin einen Blick werfen. Einen, wenn ich es recht erinnere, "Schlüssel" nannte der Kesselführer den Eisenstab und seine einzige Beschäftigung schien darin zu bestehen, denselben durch ein kleines Loch an der Kesselwand einzutauchen und wieder herauszuziehen mit einem Tropfen flüssigem Zucker daran, den er zwischen seinem Finger und Daumen auseinanderzog und beim Gaslicht prüfte.

Von da wurden wir zur Fabrik geführt, wo die Manufakturarbeiter den Rohzucker bearbeiteten. Es mag dem Leser sonderbar erscheinen, daß der Begriff "Manufakturarbeit" auf etwas verwendet werden sollte, was jeder Schuljunge als ein Naturprodukt kennt, aber es ist dennoch ein keineswegs falscher Begriff. Einige Zuckersorten werden an ihrem Anbauort verarbeitet und zum direkten Verbrauch hierher geschickt; der weitaus größere Teil wird aber in einem sehr groben, festen, stark riechenden und mahagonifarbenen Zustand exportiert und muß eine ziemliche Tortur mit Hilfe von Feuer und Maschinen durchmachen, bevor er dazu gebracht werden kann, jene strahlende und verlockende Erscheinung anzunehmen, die er mit einem Preisschild versehen im Fenster des Krämers bietet.

Kein hübsch anzusehender Raum war dort, wohin wir nun geführt wurden. Kein angenehmer Weg wies dorthin, denn er führte unter die Erde, durch flache, düstere, schmale Gänge, die mit Gas gerade genug erhellt waren, um allerlei sich drehen- und windende Apparaturen erkennen zu lassen, welche sich durch Decken und Wände schlängelten. Gleichwohl gingen wir hinab -während unser Führer den Weg sicherte, indem er mittels einer alten eilig zu einer Fackel zusammengedrehten Zeitung leuchtete; und da waren wir, die Rohzuckerarbeiter klar vor Augen.

So klar wie den Umständen entsprechend möglich, hätte es heißen müssen, denn eine gute Sicht war unmöglich; was, wie wir bald ausfindig machten, eine eher dankens- als bedauernswerte Angelegenheit war; plötzlich und unerwartet ins Auge springende Schreckgestalten haben zuweilen eine nachteilige Wirkung. Der Raum war nichts als ein großer unter der Erde gelegener Keller und von außen nur durch vereinzelte, weit oben, in Höhe des Straßenpflasters gelegene Fenster erhellt, die mit so engen Gittern versehen waren, als ob diese dem Zweck dienten, Fliegen aus der Fabrik fernzuhalten. Die Hitze war widerwärtig und drückend und ein schmieriger Dunst, dicht und trübe, erfüllte den Keller vom einen Ende zum anderen. Gleich jedoch, sobald sich die Augen etwas an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bot sich ein Anblick überraschenden und erschreckenden Charakters dar. Geschäftige Gestalten kamen zum Vorschein, die gleichsam aus dem dichten Nebel zu wachsen schienen, Schwarze und weiße Gestalten liefen umher und flitzten und sprangen auf die merkwürdigste Weise. Beobachtete man die Gestalten aber, so machte man bald Männer aus in zumindest halbnacktem Zustand. Auf der einen Seite des Kellers waren zwei riesige Kessel mit Zucker, aufgelöst und heiß und dampfend; und daraus schöpften die Arbeiter - die bis auf die Bedeckung ihrer Beine und eine Art Schürze unbekleidet und deren Körper in Schweiß gebadet waren, deren blondes Haar triefte und ihnen lose um das Gesicht herabhing - die Zuckerlösung in Kübel, die einen halben Zentner fassen mochten und hasteten quer durch den Keller, um sie in mächtige mechanisch zu blitzschneller Geschwindigkeit angetriebene große Drehtrommeln zu entleeren, wo der braune Zucker gebleicht und getrocknet wurde, um sogleich ausgeschaufeIt und dem großen, beinahe bis an die Decke hoch reichenden Haufen hinzugefügt zu werden. In Anbetracht des engen, dunstigen Raumes, der widrigen Atmosphäre, der unablässigen Plackerei {die Maschinen wollen nicht warten) und' ihrer widrigen Bedingungen, wurde die Triftigkeit der Bedenken des irischen Arbeiters deutlich; lieber einen Trog mit Ziegeln und eine gut sechziger Leiter draußen im Freien hochsteigen, als solch erbärmliche, nervenaufreibende Schinderei wie diese. "Sie wären tot ohne ihr maßloses Biertrinken ", bemerkte unser Führer. "Und es schadet ihnen nicht?" "Nun, es läßt sie schnell fertig werden, wollt' ich meinen, " So, daß es auf dasselbe hinausläuft, nur daß der unmäßige Biertrinker aus der Zuckerbäckerei den Vorteil allmählichen Hinsterbens hat.

Hinaus aus diesem Keller und durch andere, ähnlich mit Beschlag belegte hindurch und dann die Treppe hinauf; und hier war wahrhaftig erneut ein fremdartiges Schauspiel. Dies war ein Zweig der Hutzuckerabteilung. Es war ein weitläufiges Stockwerk, wohl einhundert mal siebzig Fuß, und alles war mit Hutzuckerformen bedeckt, die dicht gedrängt wie Waben eines Bienenstocks standen. Die Formen wurden mit der Spitze nach unten auf tönerne Potten gesetzt, die sie sowohl aufrecht hielten als auch als Sammeltöpfe für die "Abläufe " dienten, ich verstehe den Vorgang nicht, der darauf in Gang gesetzt wurde; was aber zu sehen war, waren ein Dutzend Männer, wie die unten von der halbnackten Sorte, die Fröschen gleich über die Oberseite der Zuckerformen krochen, wobei sie sich mit allen Vieren an den Rändern festhielten; einige spritzten mit einer Art Maschinenschlauch eine klare Zuckerlösung in die Formen, andere wieder verrührten die zähe Masse darin mit ihren Händen, "Ich möchte meinen, Sie wären dem Verzehr von Zucker nicht sehr zugetan", bemerkte ich zu unserem Führer, "Ich kann überhaupt keinen Geschmack daran finden; er hat keinen Geschmack, nie mehr, ist nichts für mich ", erwiderte er; und man konnte leicht verstehen wie das geschah.

Wieder eine Treppe, eine kristalline Treppe hinauf, mit "Kandis "als Handlauf und Kruste, um sich den Kopf zu stoßen, wenn man nicht auf überhängende Balken achtgab, zu einem gleichermaßen voll Formen gestellten Raum {sie produzieren zwölftausend Brote in dieser Anstalt), wo freilich die größte Novität für das Auge des Nicht-Eingeweihten viele Haufen von etwas waren, was wie die genaue Entsprechung von Straßenschmutz aus-sah, Das jedenfalls, wie der Führer erklärte, war es nicht; es war bloß das von den Balken Gekratzte und von Fußböden, Durchgängen und Werkstätten Zssammengescharrte und war zur Filtrierung mittels Kohle bestimmt, wonach es seiner Stellung als einer marktfähigen Ware für wert befunden wurde.

Wieder eine Treppe hinauf- in diesem Gebäude schien es heißer zu werden je höhe wir stiegen; und hier war die "Füll"- Abteilung, der Ort, wo die Formen mit flüssigem Zucker gefüllt wurden, der aus großen Hähnen floß. Dies war anscheinend der schwierigste Part im Zuckerbäckereigewerbe. Die Arbeiter hier waren, mit Ausnahme des Vorarbeiters und der Aufseher, wie alle in der Anstalt, halbweg snackt (diese abscheuliche Praxis ist augenscheinlich eher einer der Gewohnheit als der Notwendigkeit unter den deutschen Zuckerbäckern; wir sahen in einem Raum,- einem vergleichsweise kühlen Raum - ein halbes Dutzend hingekauert mit der nicht gerade schweiß treibenden Verrichtung, Formen anzufeuchten, beschäftigt, aber sie waren so nackt wie der Rest. Die Formen wiegen, wie uns erklärt wurde, gefüllt mit gelöstem Zucker, eineinhalb Zentner und die Flüssigkeit ist während des Abfüllens heiß. Die zu verrichtende Arbeit besteht darin, die Formen an den Hähnen zu füllen und sie quer durch die großen Fabrikräume zu tragen und sie zum " Verdicken " dicht beieinander, jede in einen Topf für sich in der schon beschriebenen Weise aufzustellen. Eine Gruppe von etwa einem Dutzend ist derartig beschäftigt und, da die Arbeit Akkordarbeit, ist Eile an der Tagesordnung, Mit eineinhalb Zentnern schwappend heißem, in einem unhandlichen Gefäß zu tragenden Zucker fällt Eile nicht leicht; mit der Folge, daß, wenn sie - mit ihrer Last im Lot - losschleppen, oft Ausrutscher und Stolper und Ellenbogenrempeleien vorkommen und der Inhalt der vor der Brust gehaltenen Formen über die nackten Körper der Träger schwappt und dann hart wird und eine Kruste bildet, welche zweifellos so unangenehm zu tragen wie abscheulich anzuschauen ist.

Kein Wunder, daß die armen Schlucker, die so beschäftigt sind, viel Bier trinken. Ohne mir mehr Anstrengung als gemächliches Spazierengehen abzuverlangen, war ich, der ich mich eine Viertelstunde in der Fabrik aufgehalten hatte, in Schweißgebadet und kein Augenblick verging, ohne daß nicht ein Tropfen mein Gesicht herabrann. Gewiß, da der Genuß von Bier dem Zuckerbäcker bei seiner Arbeit förderlich ist, empfiehlt sich für den Besitzer, es bereitzustellen. Aber, wie mir berichtet wurde, steht es in seiner Gewalt, mit seiner Güte noch einen Schritt weiter zu gehen - er kann die Arbeitszeit des Zuckerbäckers verkürzen. Der Lohn des armen Kerls ist genauso niedrig wie der des irischen Ziegelträgers, doch weißt er, im Gegensatz zum Letztgenannten, nichts von einer "Neunstunden "- Bill. Der Zuckerbäcker arbeitet zu jeder Stunde. Was er für eines guten Tages Arbeit hält, sind zwölf Stunden, aber nicht selten geschieht es ihm, daß er in der oben beschriebenen Knechtschaft sechzehn, ja selbst achtzehn Stunden lang - von drei Uhr morgens bis acht Uhr abends - ohne einen Pfennig Überstunden- oder Sonderzulage gehalten wird. Er kann sich nicht selbst helfen. Wenn er aus einer Fabrik austritt, muß er in eine ganz ähnliche eintreten. Welch ein Anblick, wird mir gesagt, eine Gruppe von den armen Kerlen an einem Wintermorgen um drei Uhr anzutreffen, wie sie eben aus den Betten gestürzt zur Arbeit hasten. Unausgeschlafen, zitternd, blaß und fröstelnd fiebern sie danach, zurückzukehren zu Hitze und Bier; sie brauchen "Einen zum Aufwärmen ", wie sie sagen, und ist dieser Zweck erreicht, bringen sie es irgendwie zustande, sich durch den grauen Tag zu schlagen, sich nach Haus' ins Bett zu schleppen, und so fort, von Sonntag bis Sonnabend. Das einzige Mal, ließ mich mein guter Missionarsfreund wissen - und er sollte es wissen - daß man einen Zuckerbäcker weder zu Bett noch bei der Arbeit zu Gesicht bekommen kann, ist am Sonntagnachmittag, wenn er sich den Luxus leistet, am eigenen Eingang oder Fenster zu faulenzen und Pfeife zu rauchen. "

Welches Motiv können junge Männer wie beispielsweise Dierich Kobbe, Christian Witzel oder ]ohann Francksen aus Wersabe, einer kleinen Landgemeinde aus dem Bremischen [41] gehabt haben, sich aus eigenem Antrieb Lebens- und Arbeitsbedingungen auszusetzen, wie sie hier beschrieben worden sind? Die Arbeiter in den Siedereien neigten schließlich ..zu Lungenkrankheiten und zu Rheumatismus. Indem sie lange Zeit mit dieser Arbeit fortfuhren. wurden sie bläßlich, abgezehrt und wassersüchtig und starben in einem frühen Lebensabschnitt" [ 42 ].

Dafür, daß solche Männer fortgingen, lassen sich zunächst zwei Beweggründe nennen: zum einen, daß sie "Ver-dienstes wegen" [43] nach London zogen, ob sie nun dorthin ausdrücklich abgeworben worden waren [44] oder auch nicht; zum anderen sahen sich manche von ihnen gezwungen, sich durch Flucht außer Landes dem Militärdienst zu entziehen [45].

Daß die Arbeiter in den Raffinerien wahrscheinlich die längste Zeit des 19. Jahrhunderts hindurch nicht gewerkschaftlich organisiert waren [ 46] , heißt nicht, sie hätten in gar keiner Weise die "Identität ihrer Interessen untereinander wahrgenommen und zum Ausdruck gebracht" (47].

Zwar wird nur als Einzelfall berichtet, wie sie ihre kollektiven Bedürfnisse in ausdrücklichem Widerspruch zu den Interessen ihrer Arbeitgeber durchzusetzen versucht hätten: "Mr. Holehouse, Zuckersieder, Back Lane, trug vor, daß einige Zeit zuvor bis auf einen alle seine Männer eine Verbindung eingegangen und aus seinem Dienst getreten wären - wofür sie, auf seine Klage bei einem Friedensrichter hin, für einen Monat ins Gefängnis gesperrt worden wären, weiterhin, daß sie, seit sie freigelassen worden, gegen ihn Klage geführt hätten, die nun anhängig wäre" [48]. Vielmehr entstanden die gemeinsamen Anstrengungen, in denen sie die Erfahrungen ihrer Arbeitsbedingungen und Lebensumstände verarbeiteten, aus ihrer besonderen Lebenspraxis. Sie schufen sich selbst eine Institution kollektiver "organisierte(r) Selbstvorsorge" [49], indem sie 1835 "Die Gesellschaft der Vereinigten Freunde zur Unterstützung alter und schwacher Deutschen und Anderer" gründeten. Zur Jahrhundertmitte hatten sie ihr Vereinslokal in der Black Horse Tavern,4 Well Street, Wellclose Square, London E., deren Wirt ihr Landsmann Hermann Wellbrack war. "Der ausschließliche Zweck dieser Gesellschaft ist, gebrechlichen, arbeitsunfähigen Leuten eine fortdauernde Unterstützung zu gewähren. Diese besteht in 3 1/2 Shilling wöchentlich. Nur solche, die der Unterstützung würdig sind, und nicht von einer andern Gesellschaft mehr als 3 1/2 Shilling erhalten, werden zur Wahl vorgeschIagen. Jedes Mitglied erhält für einen Jahresbeitrag von 6 Shilling 1 Stimme, für 10 1/2 Shilling 2 Stimmen u.s.f. In den jährlichen Hauptversammlungen werden so viele neue Pensionäre gewählt, als frei geworden sind, oder die Mittel der GeseIlschaft es gestatten. Im Jahre 1850 war die Zahl der Pensionäre 27. Die Gesellschaft hat ein Kapitalvermögen von 1000 .f." [50].

Kurze Zeit nach Gründung dieser Gesellschaft erreichten aus der Schweiz abgeschobene Mitglieder des "Jungen Deutschland" im September 1836 London. Rund 30 von ihnen richteten sich in Whitechapel, kaum 10 Minuten Fußweg von der Black Horse Tavern entfernt, den folgenden Winter über ein ärmliches Gemeinschaftsquartier ein [51]. Daß "die deutsche Arbeiterbewegung in London durch die Ankunft solcher Expatriierter zur selben Zeit überhaupt erst in Gang gekommen " [52] sei, ist im Vergleich zum Dasein ihrer ausgewanderten oder geflüchte-ten Landsleute in den Zuckerhäusern im Londoner East End bis heute gut dokumentiert und dargestellt.

Literatur:
1 Teill siehe 110 (1985) 233-235
2 TIMES vom 12.,13., 27. und 28.1.1865
3 nach Volkszählungsdaten für 1861-1881 in A. Sbadwell, The German Colony in London, in: The National Review, Bd. 26, Febr. 1896, 5.807 und in Cb. Bootb, Life and Labour of the People of London, Bd. 7, 1896, 5.99. Allerdings sind diese Zahlen absolut zu niedrig angesetzt.
4 Die Bezeichnung,sugar baker' ist gleichlautend mit dem in Hamburg ehemals gebräuchlichen Begriff ,Zuckerbäcker'. Vgl. z.B. C..Amsinck, Die hamburger Zuckerbäcker, in: K. Kooppmann (Hrsg.), Aus Hamburgs Vergangenheit, 1. Folge, Teil 2, Harnburg/ Leipzig 1886, S.210
5 Vergleiche weiter unten den Text S. 428
6 G, Stedman Jones, Outcast-London,Harmondsworth 1984. -. S. 100; vgl. dort die Arbeitsmarktanalyse (S.99-151) mit den hier gemachten Angaben zu einem "deutschen Arbeitsmarkt" (s.S. 428)
7 WM. Stern, The London Sugar Refiners around 1800, in: Guildhall Miscellany Nr. 3, Feb. 1954, 5.30 8 An Account of the late Application to Parliament from the Sugar Refiners ..., London 1753, zit. nach Hutcbeson, S. 11
9 TIMES vom 31.10.1789
10 M.D. George, London Life in the 18th Century, Harmondsworth 1965, S.160
11 Nemnicb, S.117. Vgl. allgemein zur Zusammensetzung des Gewerbes aus Klein- und Großbetrieben im 17. u. 18. Jahrhundert auch Nemnich, S. 114 u. Stern, S.28/29
12 Nemnich, S. 115/116. Vgl. auch H.R. Bruxner, The Vicissitudes of a Franconian Family (Privatdruck), London ca. 1911, 5.75-78
13 Burckbardt, S. 16
14 E.O. von Lippmann, Geschichte des Zuckers ..., Berlin 1929, S.611
15 W. Reed, The History of Sugar ..., London 1866, S. 134 und Deerr, Bd. 2, S.582
16 George, S. 161; vgl. auch Teil 1 dieses Aufsatzes in Zuckerind. 110 (1985) 233
17 Reed, S.134
18 George, S.160
19 Census of GB 1851: HO 107/1545 Folio 470 u. 471. Weil die Belegschaftsmitglieder oft als gewöhnliche Arbeiter in den Volkszählungs-unterlagen angegeben sind, stimmen die Zahlen unter der Rubrik ,Zuckersieder' nicht; so auch Booths Urteil, Bd. 7, S.99 . Vgl. auch [3]
20 Vgl. P. Chalmin, Tate and Lyle ..., Paris 1983, S.62 u. 67 sowie R.W. Beachey, The British West Indies Sugar industry in the Late 19th Century, Oxford 1957, S.56
21 Booth, Bd. 7, S. 100; vgl. auch die Aufstellung von 1878 aus einer Raffinerie in Bristol in Cbalmin, S.63
22 Hutcbeson, 5.68/69
23 G. Fairrie, Sugar, Liverpool 1925, S.151
24 Chalmin; S. 62. Offensichtlich half sie auch Lohnkosten sparen: vgl. Lippmann, S.632
25 St. Dowell, History of Taxation and Taxes, London 1884, zit. nach L.A.G. Strong, The Story of Sugar, London 1954, S.101
26 Beachey, S.56
27 vgl. die Illustrationen Desfricbes zu Dubame/ du Monceau, Die Kunst des Zuckersiedens, in: Schauplatz der Künste und Handwerke ..., Bd.4,Leipzig u.a.1765,S.237-324
28 vgl. für die 50er Jahre Fairrie, S.161 und für die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts weiter unten im Text, s.S. 429
29 G. Dodd, Days at the Factories ..., London 1843, S.103
30 vgl. weiter unten im Text, s.S. 430
31 Beachey, S.56 und Chalmin, S.62-67 sowie 73-76 u. Booth, Bd. 7, S. 99
32 The Literary Panorama, New Series, Bd. 3, 1816, u. The London City Mission Magazine, Bd. 13, 1848, S.165 u. Freiheit 18.1.1879
33 Booth, Bd. 7, S.100
34 Dodd, S.105 u. weiter unten im Text, s. S. 429
35 Stern, S.29 u. Hutcbeson, S.68
36 F.A. Wendeborn, Briefe an einen Angesehenen Geistlichen ..., Hamburg/Bremen 1770, S. 145 u. Nemnich, S. 115
37 C. Schöll, Geschichte der deutschen evangelischen Kirchen in England, S. 20
38 Schöll, S. 20
39 Stedman Jones, S. 14
40 The Wilds of London. London 1874, S.264-270
41 Nds. Staatsarchiv Stade, Rep. 74 Hagen, F. 41 Nr. 1
42 R. Willian, Reports on the Diseases in London, London 1800, S.300, zit. nach George, S.204
43 Nds. Staatsarchiv Stade, Rep. 74 Hagen, F. 41 Nr. 1
44 Stern, S. 30 und Amsinck, S. 218, 225 u. 227
45 Nds. Staatsarchiv Stade, Rep. 74 Blumenthal, F. 50 Nr. 9
46 Freiheit 18.1.1879
47 E.P. Thompson, The Making of the English Working Class, Harmondsworth 1968, S.9
48 Sugar Refiners Committee am 6.2.1799, zit. nach Stern, S.30
49 A.M. Birke, Soziale Selbsthilfe u. amtliche Sozialpolitik im viktorianischen England, in: ders. u.a. (Hrsg.), Viktorianisches England in deutscher Perspektive, München u.a. 1983, S.82
50 Schöll, S. 56
51 A. Jäger, Der Deutsche in London, Bd. 1, Leipzig 1839, S.154-158 u.186
52 W. Schieder, Anfänge der deutschen Arbeiterbewegung, Stuttgart 1963, S.61

Anschrift des Verfassers: Thomas Fock, Sperlstr. 6, D-3000 Hannover 91

Ob ein Zusammenhang besteht?

Beerbühl Schulte,MNargrit, Deutsche Kaufleute in London: Welthandel und Einbürgerung (1660 - 1818), Oldenbourg
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London, Essex, Kent, Hertfordshire, Suffolk & Sussex Pubs, Inns, Taverns & Beer Houses History & Trade Directory.

Kaufleute und Zuckerbäcker- Zum Verhältnis von Migrations- und Familienforschung am Beispiel der deutschen Englandwanderung des 18. und 19. Jahrhunderts.

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